“Plus ça change, plus c’est la même chose.” — Jean-Baptiste Alphonse Karr
Obwohl wir in den letzten sieben Tagen mit Kuala Lumpur, Hong Kong, Macau und Bangkok vier verschiedene Städte mit sehr unterschiedlichem Charakter erlebt haben, so verbindet alle der Fakt, dass sie vom Kapitalismus schon sehr stark durchdrungen sind: Egal ob McDonald’s, Burger King, Pizza Hut, KFC oder Starbucks – die großen Ketten findet man an jeder Straßenecke. Das ist jetzt hier in Hanoi ganz anders. Es gibt zwar auch einige westliche Produkte, Restaurants und Hotels, diese sind jedoch weitaus spärlicher gesät als in Malaysia, Thailand oder China.
Unsere Unterkunft lag mitten in der Altstadt, ca. fünf Minuten Fußmarsch vom “Ho Hoan Kiem”-See entfernt. In den Straßen und Gassen um ihn herum brodelte das Leben von morgens um acht bis Abends um elf in einem endlosen Fluß aus Hupkonzerten, Marktschreiern, Schweiß- und Sägearbeiten und Menschen die auf den Straßen saßen, aßen und arbeiteten. Dabei ist es völlig normal, dass ein Café oder Restaurant direkt neben einer KFZ-Werkstatt liegt und der Mechaniker den Auspuff eines Mopeds repariert, während sich einen Meter daneben jemand seine Huscheln und sein Bia Ha Noi schmecken lässt.
Als ehemalige Germanistikstudenten war ein Besuch im Literaturtempel natürlich Pflicht. Dort war eine Menge los, so hatten zahlreiche Schuljahrgänge wohl gerade just ihren Abschluss gemacht, präsentierten dort stolz ihre Zeugnisse und warfen ihre Hüte in die Luft. Auch für Hochzeiten schien die Tempelanlage ein beliebter Ort zu sein. Kulinarisch konnten wir uns auf unsere Erfahrungen aus der Heimat verlassen und navigierten die lokalen Köstlichkeiten mühelos. Während ich diesen Eintrag hier tippe, bewegen wir uns gerade auf dem Landweg Richtung Nordosten zur Halong-Bucht. Von dort melden wir uns dann das nächste Mal.