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Fighter – Der Film

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Gestern Abend hatte ich das Vergnügen die Berlin-Premiere von Fighter zu besuchen. Ich hatte das Projekt über die vergangenen fünf Jahre mit wechselndem Ausmaß begleitet und jetzt war ich natürlich gespannt, was nach dieser langen Zeit dabei rausgekommen ist.

Nach 103 kurzweiligen Minuten verließ ich positiv überrascht das Kino. Nationale Reportagen über unseren Sport von Personen außerhalb der „Szene“ waren in der Vergangenheit überwiegend medialer Abfall, weshalb ich mir im Vorfeld eine gewisse Skepsis nicht verkneifen konnte.

Umso mehr hat es mich gefreut, dass es Regisseurin Susanne Binninger und ihrem Team sehr gut gelungen ist, unseren Sport realistisch abzubilden: Weder glorifizierend noch mit erhobenem Zeigefinger kann der Zuschauer in Fighter den Alltag dreier MMA-Kämpfer miterleben.

Das entbehrungsreiche Leben in der Vorbereitung, der Kampf mit Verletzungen und Formschwächen, die hässliche Fratze des Geschäfts mit den Kämpfen und den heftigen Schmerz einer Niederlage, aber auch den brüderlichen Zusammenhalt unter Teamkollegen, das „Warum“ die Jungs sich zu einem Leben als Kampfsportler entschieden haben, den Adrenalinrausch beim Einmarsch in die Halle und die Freude, wenn der Ringrichter am Ende des Kampfes den eigenen Arm in die Höhe hebt.

Der Film funktioniert auf vielen unterschiedlichen Ebenen und lebt vom Kontrast zwischen dem altgedienten Veteranen Andreas Kraniotakes, der schon viele große Schlachten hinter sich hat, für den MMA weitaus mehr ist als nur Kämpfen und der dem Projekt durch seine Art eine gewisse Größe und philosophische Tiefe verleihnt.

Bevor er zu schwer und zu getragen wird, sorgen die beiden Kumpels Khalid Taha und Lom-Ali Eskiev für die nötige befreiende Komik. Als Süßschnabel Eskiev zum Ende des Films sein heißersehntes Nutellbrot in sich hineinschob, brach das ganze Kino in lautes Gelächter aus.

Ich kann Fighter wirklich weiter empfehlen, sowohl Leuten aus unserer Branche, als auch Menschen, die mit MMA, Kampfsport oder auch Sport im allgemeinen nix am Hut haben. Der Film zeichnet drei tolle Charakterportraits und etabliert das MMA als harten, schonungslosen, den Kämpfern alles abverlangenden, aber am Ende auch durch das Wellenbad der Gefühle sehr lohnenswerten Sport.

Fighter läuft ab sofort in einem Dutzend deutscher Städte. Die genauen Termine und Kinos, die ihn spielen, findet ihr hier: http://www.realfictionfilme.de/filme/fighter/ – Geht rein!

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