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Entlang der Garden Route

Nun sitzen wir beide gerade im Flieger Richtung Dar es Salam und haben eine weitere aufregende Woche in Südafrika hinter uns. Am letzten Tag unseres Kapstadt-Aufenthaltes haben wir noch Robben Island besucht. Dies ist eine ehemalige Gefängnisinsel, auf der u.a. Nelson Mandela für viele Jahre festgehalten wurde und mit seinen Leidensgenossen unter widrigen Umständen hausen musste. Eine sehr lehrreiche Tour, wenn auch nicht minder beklemmende Bilder.

Robben Island

In der zweiten Woche hatten wir die Mission, spätestens am 28.11. in Johannesburg sein zu müssen und hatten uns im Vorfeld überlegt mit unserem treuen Begleiter, einem Renault Duster, die sog. Garden Road lang zu heizen. Gesagt getan. Bald schon merkten wir jedoch, dass man für die Strecken in Afrika viel mehr Zeit einplanen muss als man denkt und aus unseren deutschen Gefilden gewohnt ist.

Die Gründe dafür sind: Viele Baustellen und Straßenarbeiten, natürlich die bergige Landschaft und die fehlenden Autobahnen. Oftmals hatte man auch Hindernisse zu überwinden, die entweder zwei Beine oder gleich vier hatten. Im Ernst: Viele Afrikaner finden es besonders spannend an der Straße abzuhängen oder darauf herumzulaufen, zu sitzen oder ein Pläuschen zu halten. Das Trampen ist hier eine legitime Art der Fortbewegung. Das liebe Vieh weidet gern direkt am Straßenrand und scheint den Verkehr gelernt haben auszublenden.

In diesen Tagen haben wir, grob überschlagen, 3000 km zurückgelegt. Naja, was heißt wir… eigentlich Tim alleine. 😉 Es wäre gelogen, wenn man nicht zugeben würde, dass es schon recht anstrengend war. Besonders bei Nacht wurde einem schon Angst und Bange, wenn man durch Kleinstädte fuhr, die nicht touristisch erschlossen waren. Die Straßen waren voll mit Menschen, überall Lärm, Müll, Staub und komische Buden. Besonders zwischen East London und Durban war es eher abenteuerlich.

Wir bekamen bereits in Kapstadt von einem Kollegen einige Insidertipps, was wir uns denn auf unserer Route anschauen sollen, welche Gegenden wir meiden sollten und wo es die schönsten Strände gibt (siehe Tims “Beach Special”). Gerade die Wege dorthin waren die aufregendsten, wenn ich z.B. an den Weg zur “Coffee Bay” denke.

Auf solch einer Fahrt ist es sehr interessant zu beobachten, wie sich die Landschaft verändert, die Lebensweise der Menschen und damit verbunden auch die Bauweise der Häuser bzw. Hütten. Es ist für uns Mitteleuropäer schon schwierig zu begreifen, wie man so leben kann. Doch eins ist Fakt: Die Afrikaner machten auf uns mitnichten einen traurigen Eindruck. Sie waren stets hilfsbereit, freundlich und sehr entspannt drauf. Aber was auffällt, viele haben ein paar Kilos zu viel. Aber auch das scheint die gute Laune nicht zu trügen.

Ohne Titel

Anbei nun unsere zurückgelegte Stecke und ein paar Bewertungen der Stände:

Clifton 4th Beach

Unser “Hausstrand” in Kapstadt ist einer der wenigen in Südafrika, der “Blue Flag”-Status hat und somit auch für “Kleine” (wie Julchen) geeignet ist. Der Strand ist pudrig und einige Felsen trennen ihn vom angrenzenden 3rd Beach. Was Julchen sehr gut gefallen hat, war die absolute Windstille. Das Wasser des Atlantik ist Mitte/Ende November aber noch zu kalt zum Baden – was mich aber trotzdem nicht davon abgehalten hat. Alle paar Minuten kommen die Beach Boys mit Cola, Ice Cream und “Lollies for the Ladies” rum. Wer Ruhe sucht, ist hier falsch – bei unserem Besuch fand hier gerade ein Surf-Wettkampf und ein Volleyballturnier statt.

* Atmosphäre: 🌴🌴🌴🌴
* Strand: 🏖🏖🏖🏖
* Wasser: 🌊🌊
* Wind: 🌬
* Insgesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Chintsa Beach

Cairos Geheimtipp in der Nähe von East London ist Teil vom “Wild Beach”, naturbelassenen und touristisch noch kaum bis wenig erschlossenen Stränden. Parken konnte man auf einem bewachten Parkplatz ca. 500m vom Strand entfernt. Der Strand war der absolute Wahnsinn: Fast menschenleer, toller Sand, mildes Wasser des indischen Ozeans und eine geniale Aussicht auf ein paar grüne Hügel. Wellen gab es auch, aber alles noch im Rahmen, so dass es dem Badespaß nicht abträglich gewesen ist. Bis auf ein paar Angler und ein paar Einheimische hatten wir den Strand ganz für uns alleine.

* Atmosphäre: 🌴🌴🌴🌴🌴
* Strand: 🏖🏖🏖🏖🏖
* Wasser: 🌊🌊🌊🌊🌊
* Wind: 🌬🌬
* Insgesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Coffee Bay Beach

Noch “undergroundiger” als Chintsa ist die “Kaffeebucht”. Nachdem sich die Anreise über 50km teils unbefestigte Straßen bereits recht abenteuerlich gestaltet hatte, empfing uns Coffee Bay mit seinem rohen Charm. Touristisch erst rudimentär erschlossen, ist es ein Eldorado für Backpacker. Unser Weg zum Strand führte um einen kleinen Hügel herum und durch ein kleines steiniges Flussbett. Wie ihr euch vorstellen könnt, war Julchen hellauf begeistert (“Mutti!!!”). Am Ende war sie aber doch ganz tapfer und zum bis dato ersten Mal sogar im Wasser. Der indische Ozean war gewohnt mild und der Strand schön – wenn auch etwas naturbelassener und “rougher” als in Chintsa. Eine definitive Empfehlung für Leute, die sich gerne abseits der ausgetretenen Pfade bewegen.

* Atmosphäre: 🌴🌴🌴🌴
* Strand: 🏖🏖🏖🏖
* Wasser: 🌊🌊🌊🌊
* Wind: 🌬🌬
* Insgesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Umhlanga Beach

Einen Steinwurf von Durban entfernt, bietet Umhlanga (sprich: “Umschlanga”) gleich mehrere tolle Strände. Wir waren gleich am Hauptstrand Umhlanga Rocks. Dieser schien bei der Jugend sehr beliebt zu sein, denn Schüler und Studenten tummelten sich hier in Scharen. Für ein paar Rand wurden Sonnenliege und -schirm ausgeliehen und dann ließ es sich dort sehr gut aushalten. Julchen beklagte sich über den starken Wind, der ihr die gerade erst frischgewaschenen Haare ein wenig durcheinander brachte. Die Wellen waren an unserem Badetag ebenfalls sehr heftig. Dies empfand nicht nur ich so, sondern auch die Locals. Die Wellen waren so stark, dass man sich selbst im flachen Wasser nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte. Von der Atmosphäre mit dem Leuchtturm am Strand und der einmaligen kleinen Brücke, die ins Meer hinein ragt, aber ein echtes Erlebnis.

* Atmosphäre: 🌴🌴🌴🌴🌴
* Strand: 🏖🏖🏖🏖
* Wasser: 🌊🌊🌊
* Wind: 🌬🌬🌬🌬
* Insgesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

P.S.: Statusupdate Heimweh: leider immer noch nicht vorhanden, dafür ist das Wetter einfach zu gut.

RSA: On The Road